Bau eines Naturformikariums für Camponotus

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Bau eines Naturformikariums für Camponotus

Beitragvon Javis » Dienstag 17. Juni 2014, 21:25

Hallo

So nun will ich mich mal aufraffen endlich meinen Bericht über mein Natur Formikarium zu schreiben.
Dazu habe ich mich für die Art Camponotus ligniperdus entschieden.
Aus dem einfachen Grund weil sie schön groß sind und ja auch Anfänger geeignet sind.
Natürlich kann man eigentlich jede Art Ameise für so ein Vorhaben nehmen.
Ich war lange Zeit am Überlegen welche Art Nest ich anbieten soll.
Natürlich währe ein Holznest in Form eines Alten Holzstamm am Natürlichsten gewesen.
Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, weil ich sie am Anfang einfach besser unter Beobachtung halten möchte.
Ich hatte diese Ameisenart nur 1x und das nur Äußerst Kurz.
Zum zweiten habe ich noch ein neues Gekauftes Ytongnest übrig.
So das die Farm nicht ganz so natürlich ist, was ich aber später ändern werde.
Also Besteht Praktisch nur der Arena Bereich aus Natürlichen Materialien.
Ein Mischwald mit Nadelhölzern, Die Lichtung wo das Foto entstand dient mir als Vorlage.
Die oberste Schicht ist ziemlich Trocken und besteht aus Nadelholz streu, es gibt in der näheren Umgebung ziemlich viele Moose.
Die 2 Schicht besteht aus Schwarzer Humusreicher Walderde.
Und Gleichzeitig habe ich in einem Engeren Radius die meisten Teile für die Arena gestaltung entnommen.
Als Vorstellung dient mir, dass das Nest An einem Steinigen Hang am Rande eines Nadel- Mischwaldes steht.
Ich hoffe das ist Plausibel.
Folgende Fotos Entsprechen meiner Arena Gestaltung:
034.JPG


So viel zur Theorie.
Hier der Link zum Diskutieren:
viewtopic.php?f=47&t=500&p=3080#p3080
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Re: Bau eines Naturformikariums für Camponotus

Beitragvon Javis » Dienstag 17. Juni 2014, 21:35

Vor und Nachteile eines Natur Formikariums:

Erst mal die Vorteile:
Sehr Natürliche Lebensbedingungen für die Ameisen.
Sieht gut aus.
Ameisen verhalten sich natürlicher in einem Lebensraum der, der in der Freien Natur ähnlich kommt.
Nebenbei, Haltung von anderen Interessanten Kleinstlebewesen und Pflanzen.

Nun die Nachteile:
Kompliziertere Haltungsbedingungen. Man weiß nicht genau Wo die Ameisen ihr Nest Bauen usw.
Man muss sich nebenbei noch um die Pflanzen in der Arena kümmern.
Für Allergiker aufgrund von vielen Microorganismen nicht unbedenklich. (Wüstenameisen mit entschprechendem Szenario würden aber gehen)
Gefahr von einschleppen von für Ameisen schädlichen Tieren oder Pflanzen, Mikroorganismen.
Keine genaue Kontrollmöglichkeiten. (Ameisen können sich gut verstecken)
Kein guter Überblick (Stirbt eine Ameise in der Arena sieht man sie eventuell gar nicht)
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Re: Bau eines Naturformikariums für Camponotus

Beitragvon Javis » Dienstag 17. Juni 2014, 21:36

Der Nestbereich:
Als erstes Fange ich mal mit dem einfacheren Teil an dem Nestbereich:
Dazu verwende ich:

Glasbecken 30x20x20 cm mit 27mm Bohrungen
Abdeckung Glas + Gitter 30x20 cm
Betonnest 29x15
8-16mm Carebean Splitt
Pflanzton 4-8mm
Aquarienkies Fein und Grob
Beckenverbinder 3/4" mit Schlauch für 27mm Löcher
Rote PVC-Abdeckfolie DIN A4
Magnet Klebeband - 3m x 19mm x 2mm
Aluminium Streckgitter ultrafein Mw 0,2mm - 10cm x 20cm
Dichtungsklebeband 1m x 1cm
Modelliergips

Sämtliche Materialien aus dem Ameisenshop oder Baumarkt wurden Unter Wasser gereinigt und abgekocht.
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Re: Bau eines Naturformikariums für Camponotus

Beitragvon Javis » Dienstag 17. Juni 2014, 21:51

Als erstes setzte ich das fertige Ytongnest in das Glasbecken.
001-(2).JPG
002.JPG


Dann stelle ich das Glasbecken schräg und gieße unten ein Sockel mit Modelliergips an.
In den noch Feuchten Gips streue ich etwas Aquarienkies als Kletterhilfe für die Ameisen.
Den ich anschließend unten mit Silikon vor verschieben sichere.
001.JPG


Nun fülle ich den Pflanzton ein. Er soll eventuell auftretende Feuchtigkeit aufsaugen.
003.JPG


Anschließend kommt eine schicht Splitt. Soll das Graben verhindern.
004.JPG


Jetzt kommt Feiner Aquarienkies rein, um die Lücken zu füllen.
Anschließend kommt der Grobe Kies in das Glasbecken um den Feinen Kies vor Grabarbeiten zu schützen.
005.JPG


Das 1 Loch wird mit dem Aluminium Streckgitter mit Tesafilm verklebt. (eventuell ersetzte ich den Tesafilm später durch Anderen Kleber oder Aquariensilikon)
008.JPG


Das 2 Loch wird benutzt um das Nestbecken mit dem Arenabecken zu verbinden. Hierzu verwende ich den Beckenverbinder 3/4" mit Schlauch für 27mm Löcher um beide zu verbinden.
007.JPG


Der feine Aquariumkies wird auch verwendet um die einzelnen Kammern zu schließen, nur 1 Kammer bleibt offen.
Die Ameisen sollen die Anderen Kammern bei bedarf selber öffnen.
051.JPG


Die rote Folie wird als sichtschutz für die Ameisen mit den Magnet Klebeband was ich auf 2 cm länge geschnitten habe an 2 Seiten befestigt.
Siehe Fotos:
003.JPG



So nun ist der Nestbereich erst einmal fertig.
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Re: Bau eines Naturformikariums für Camponotus

Beitragvon Javis » Dienstag 17. Juni 2014, 22:31

Der Arena Bereich
Nach einer halben Ewigkeit möchte ich jetzt endlich meinen Baubericht fortführen.
Nun ist endlich der Arena Bereich dran, was mir viel mehr spaß gemacht hat.
Also los geht es.

Dazu verwende ich:
Glasrahmenbecken 60x30x30 cm mit 27mm Bohrungen
8-16mm Carebean Splitt
Pflanzton 4-8mm
Aquarienkies Fein und Grob
Aluminium Streckgitter ultrafein Mw 0,2mm - 10cm x 20cm
1 Korkeichenrohr
Steine
Moose
Farne
Ästchen
Tannenzapfen
Möbelschoner
Lüfter-Komplett-Set 25mm - mit Netzgerät
Glasrahmendeckel mit Gitter für 60x30 cm
Schutzgitter Fiberglas Weiß Mw 1,2mm - 10cm x 100cm
2 RGB LED Lichtleisten im Set
Silikon
Walderde
Waldstreu (die Oberschicht des Waldbodens)
Dichtungsband
Lebewesen die sich um Abfall kümmern (bei mir Hauptsächlich Asseln)
Teflon (PTFE)
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Re: Bau eines Naturformikariums für Camponotus

Beitragvon Javis » Dienstag 17. Juni 2014, 22:44

Als erstes klebe ich die 6 Möbelschoner unter das Glasrahmenbecken 60x30x30 an den 4 Ecken und jeweils in der Mitte einer.
009.JPG


Nun fülle ich den Pflanzton ein. Er soll eventuell auftretende Feuchtigkeit aufsaugen.
Anschließend kommt eine Schicht Splitt. Die das Graben verhindern soll.
010.JPG


Ich fülle jetzt das Glasrahmenbecken mit Walderde. Möglichst nur 2 bis 3 ca. Hoch, damit will ich den Nestbau in der Arena verhindern.
013.JPG


Als nächstes setzte ich die Farne oder ähnliche Pflanzen ein. Man sollte die Arena nicht zu dicht bepflanzen da man sonnst ein schlechteren Einblick hat. Anschließend befülle ich es mit einer 1-2 cm hohen Waldstreu Schicht.
Damit kommen so meine Theorie auch eine menge nützlicher kleinst Lebewesen in die Arena, natürlich können auch Schädlinge dabei sein. Das ist eines der Risiken.
Deshalb sollte man den Ort wo man die Natürlichen Sachen entnimmt gut überlegen.
Also möglichst weit von Straßen entfernt und wenn aus Gärten dann nur wo alles Naturbelassen ist.
An den Rand der Öffnung Klebe ich ein Dichtungsband, damit der Glasdeckel hinterher schön aufliegt.
016.JPG


Nun setzte ich die Verschiedenen Moose ein, auch die Ästchen und Tannenzapfen verteile ich wie es mir gefällt, auch die Steine werden verteilt. Auch 2 Eichenrinden Stückchen kommen hinein.
017.JPG


Ein größerer Ast mit Moosbewuchs dient als Brücke zum Nestbereich
018.JPG


Auch in das Glasbecken das als Nestbereich dient, kommt ein Ast als Brücke, ich hätte an der stelle auch den Aquariumkies oder Steine so anhäufen können das eine Brücke nicht mehr notwendig gewesen währe. Da aber Camponotus ligniperdus Holz so mag, und auch wegen der längeren Laufwege habe ich mich für diese Variante Entschieden.
Ast.jpg


Jetzt kommt etwas Leben in die Bude, eine Schar Asseln verschiedener Art, 14 um genau zu sein (könnt ja mal nachzählen )
Das meiste sind gewöhnliche Kellerasseln gefunden unter Morschem Holz, sie sollen sich hauptsächlich um absterbende Pflanzenteile Kümmern.
Asseln.JPG


Das Korkeichenrohr füllte ich mit Aquariumkies und verschloss es nur von Oben mit einer Gipsschicht. Es dient mir als Sockel für den Deckel wo der Honig ect. Rein kommt.
066.JPG


Ich habe mir auch noch eine schicke RGB LED Lichtleiste gegönnt, Ich werde sie erst mal nur lose auf den Deckel legen später fällt mir bestimmt noch was Besseres ein. Wie der Name RGB schon sagt kann man 7 Farbkombinationen einschalten, dazu später mehr.
Lichtleiste.JPG
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Zuletzt geändert von Javis am Dienstag 17. Juni 2014, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bau eines Naturformikariums für Camponotus

Beitragvon Javis » Dienstag 17. Juni 2014, 23:19

Das Schutzgitter Fiberglas wird an das Außenloch mit Silikon angeklebt.
Anschließend wenn alles Trocken ist wird der Lüfter Erst mit Klebeband Fixiert und von 2 Seiten mit Silikon angeklebt.
Später wird das Klebeband entfernt, und die übrigen 2 Seiten ebenfalls mit Silikon angeklebt. Das Kabel habe ich mit Tesafilm befestigt.
Der Lüfter soll der Schimmelbildung entgegenwirken, also sozusagen den Wind in der Freien Natur ersetzten.
Ach ja fast hätte ich es vergessen, Der Lüfter sollte so angebracht werden das Frische Luft rein geblasen wird, nur wenn man noch ein 2 Lüfter oben oder ganz Hinten anbringt kann 1 Lüfter rein der andere raus blasen.
Lüfter.JPG



Nun kommt eine Schicht Teflon (PTFE) von Unten an die Glasscheibe, sieht nicht schön aus, soll aber den Ausbruch bei geöffneten Deckel verhindern.


Hier noch mal ein Gesamtblick auf die Fertige Arena
Hinten habe ich ein selbstgemachtes Foto als Fotorückwand mit Tesafilm angeklebt
Gesammt.JPG


Noch mal ein paar Details:
Farne
Farn.JPG


Die Astbrücke mit Moosbewuchs
Moosbrücke.JPG



Das Wasserloch, oder besser gesagt der Wasserstein. Ein natürlicher Kieselstein mit einer Vertiefung wo Wasser drin stehenbleibt.
Wasserstein.jpg


So das war‘s, damit ist auch der Arena Ausbau erst einmal abgeschlossen.
Natürlich werden eventuell im laufe der Zeit noch Verbesserungen nötig sein.
Das wird dann entweder hier, oder wenn es eher kleine sind im Haltungsbericht von mir stehen.
Ich hoffe es hat euch soviel spaß gemacht den Bericht hier zu lesen, wie ich spaß beim einrichten hatte.

LG Javis
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