Das Märchen von der claustralen Gründung

Hier können Fragen rund um das Thema Ameisenhaltung gestellt werden.

Das Märchen von der claustralen Gründung

Beitragvon Merkur » Sonntag 10. Oktober 2021, 09:15

Das Märchen von der claustralen Gründung
https://ameisenforum.de/viewtopic.php?f ... c9#p442467
von XXX 10. Oktober 2021, 09:06
Guten Morgen allerseits,
Jetzt denkt ihr euch sicherlich: "Was geht mir dem? Kaum 1,5 Ameisen und stellt schon einen der Grundpfeiler der Ameisenhaltung infrage"
Genau so ist es! Noch bevor meine erste Arbeiterin das Licht der Welt entdeckte habe ich meiner Königin etwas zu essen gegeben! Ich war dabei die diesen Sommer gefangenen Lasius Niger- Kolonien zu füttern und da kam ich auf die Idee, es Mal zu versuchen. Ich habe also eine tiefgefrorene Drosophila Hydei (flugunfähige Fruchtfliege) hineingelegt und was soll ich sagen? Heute Morgen lagen nur noch die Reste am Ausgang. Also habe ich, wie bei Gab's Ameisen gelernt, ein Aluschiffchen mit Futter reingeschoben.
Bild
PS: Alle Fruchtfliegen sind von der Alufolie runter und liegen jetzt vor der Königin, wenn das mal kein Erfolg ist!

Ich kann nur hoffen, dass dem User jemand im Forum einen Anstoß zum Weiterdenken gibt:
Unter natürlichen Umständen, im Freiland, wird einer solchen Königin doch wohl kaum ein gütiges Schicksal Futter in die Gründungskammer schieben!
Ameisen, deren Königinnen während der Gründung Futter benötigen, müssen dazu wiederholt die Gründungskammer verlassen und auf die Suche nach Futter für sich und ihre Larven gehen; das nennt man „semiclaustrale“ Gründung.
Dass Königinnen von Arten mit claustraler Koloniegründung Futter annehmen, wenn man es ihnen direkt vorlegt, sollte nicht weiter überraschen.
In der Natur ziehen sie ohne Futter dennoch ihre ersten Arbeiterinnen auf, und sie tun es auch nachweislich im Experiment, in der Haltung. Da ist absolut nichts Märchenhaftes dabei.
Man kann nur den Kopf schütteln… :roll:

MfG,
Merkur
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Re: Das Märchen von der claustralen Gründung

Beitragvon Bielefant » Sonntag 10. Oktober 2021, 15:49

Ich liebe das Selbstbewußtsein und die Selbstreflexion von modernen Internetusern! (Achtung Ironie; viele davon lesen ja nur jeweils den ersten Satz!)

Eine einzelne Ameisenkönigin gefangen, zwei Wochen auf dem Schreibtisch gelagert und das Wissen übertrifft jeden studierten Fachmann.
"Auch eine Herz-OP kann nicht schwierig sein, ich hab die schon auf Youtube gesehen und in den Kommentaren stand, das könne jeder." Nach dem Prinzip lernen heutzutage einige - - und wundern sich, dass ihnen keiner vertraut.
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Re: Das Märchen von der claustralen Gründung

Beitragvon Merkur » Sonntag 10. Oktober 2021, 17:09

Im AF wurde hier der Vorgang diskutiert.
Der ursprüngliche Titel wurde abgeändert in: „Die Geschichte von der claustralen Gründung“, mit etwas Widerspruch durch den Autor.

Ob die Diskussion durch meinen Beitrag hier im AP ausgelöst wurde, weiß ich nicht; ist letztlich auch unwichtig. Man sollte sich bei solchen Behauptungen (claustrale Koloniegründung ein Märchen) doch Gedanken machen, ob eine einmalige Beobachtung unter gänzlich naturfernen Umständen ausreicht um eine seit über 100 Jahren bekannte Tatsache als „Märchen“ zu entwerten. :roll:
Ist etwa der Vogelzug ganz allgemein ein Märchen, weil ein Teil der Störche inzwischen bei uns den Winter verbringt statt nach Afrika zu fliegen?

Man muss sich vor allem darüber im Klaren sein, dass eine solche Behauptung im Internet leicht Anhänger findet, die sie gedankenlos weiter verbreiten.

Ob das Füttern eigentlich claustral gründender Königinnen sinnvoll ist, sei dahingestellt: Bei manchen Arten mag es die Gründung beschleunigen. Welche Auswirkungen das auf den weiteren Verlauf der Kolonie-Entwicklung hat, ist m. W. noch nie im wiss. Experiment untersucht worden.

Händler wollen – aus ihrer Sicht verständlicherweise – möglichst viele Gründerköniginnen zur „Verkaufsreife“ bringen, dabei Verluste vermeiden. Füttern, und zum Verkauf evtl. noch ein paar Puppen zugeben (pushen), dann kann man einen höheren Preis ansetzen als für eine Königin allein. - Haltungsberichte lassen nicht selten solche Manipulationen vermuten. Bestätigung dafür bekommt man natürlich nicht.
Ich möchte die Ameisenhalter vor allem zum Nachdenken anregen, nicht einfach alles kritiklos zu schlucken!

MfG,
Merkur
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Re: Das Märchen von der claustralen Gründung

Beitragvon Trailandstreet » Dienstag 12. Oktober 2021, 21:13

Dem kann ich auch nur zustimmen. Mir ist dieses Forum mittlerweile auch zu anstrengend geworden.
Auch wenn man schon viel Aufklärung betrieben hat und zu jedem Thema bereits mehrere Beiträge verfasst hat, lesen müssen es diejenigen immer noch selber.
Nebenbei wird man auch noch böse angeschaut, übernimmt man mal Aufgaben, die die Mods oder dort bereits „langjährigen“ User auch bereits längst kennen sollten, obwohl sie lange genug dafür Zeit gehabt hätten.
Nun können sie ja.
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Re: Das Märchen von der claustralen Gründung

Beitragvon Erne » Mittwoch 13. Oktober 2021, 11:57

@Trailandstreet über welches Forum schreibst Du, im Ameisenforum bist Du seit ewigen Zeiten nicht mehr aktiv?
Schon vergessen, zu Deiner noch aktiven Beteiligungszeit, wurde das Einbringen Deines Wissens mit der Beförderung zum „Fortgeschrittenen Halter“ gewertet.

Grüße Wolfgang
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Erne
 

Re: Das Märchen von der claustralen Gründung

Beitragvon Steffen Kraus » Mittwoch 13. Oktober 2021, 20:25

Hallo Ihr alle,
tja, so sind Foren nun mal! Die einen legen Wert auf dieses, andere Foren auf jenes. Letztlich entscheidet jeder selbst, auf welches er sich einläßt......
Lieber Erne, ich glaube Du verrennst dich gerade. Ist nicht böse gemeinte Kritik, nur meine Meinung!
Gruß, Steffen Team/WOA
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,,es ist nicht wichtig, was andere denken wenn man kommt, es ist wichtig was sie denken, wenn man geht!
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Re: Das Märchen von der claustralen Gründung

Beitragvon Reber » Donnerstag 14. Oktober 2021, 10:49

Eine Bitte an euch alle. Kritik ist in Ordnung - versucht doch dabei nicht zu auf persönlicher Ebene zu sticheln und freundlich zu bleiben und nicht die ganze Community „anzugreifen“. Auch in den anderen Foren etc. gibt es aufrechte Ameisenhalter mit solidem Wissen. Da sollte man nicht alle über eine Kante hauen.
Einige grobe Äusserungen habe ich gemäss den Forenregeln entfernt.
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„Doch vor allen Dingen:
Das worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.“
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