Camponotus vagus gehört nach C. aethiops zu den thermophilsten Camponotus-Arten in Mitteleuropa. Im südlichen Teil Mitteleuropas sind die Bestände noch einigermaßen zufriedenstellend, in D ist die Art bereits in manchen Bundesländern verschollen oder ausgestorben. Sie ist daher überall gefährdet, stark gefährdet od. weiter im N vom Aussterben bedroht. Der Handel mit dieser Art sollte daher vollkommen ausbleiben. In den südalpinen Bereichen Südtirols und Österreichs reicht die Vertikalverbreitung bis etwa 900 m. Aber auch im submediterranen Bereich (Friaul-Karst) ist die Art keineswegs häufig, zuletzt hatten wir im Collio bei punktuellen Untersuchungen ein einziges Nest in einer Baumruine (Castanea sativa) gefunden, im Karst ober Monfalcone gab es keinen Fund, obwohl gerade dort massenhaft Totholz vorhanden gewesen wäre.
Die Art gilt als xylobiont, nistet also fast ausschließlich in Totholz. In den vielen Jahren meiner Beobachtungen hatte ich in Kärnten nur 1 Nest unter der rissigen Asphaltdecke einer Nebenstraße gefunden, in Ungarn soll es auch Unter-Steinnester geben. Die Art gilt als besonders schnell und aggressiv und doch wird sie regional ganz vorwiegend das Opfer der Ameisen-fressenden Spinnen Callilepis spp. (http://www.ameisenforum.de/fotoberichte ... cht-4.html). viewtopic.php?f=46&t=532
Das Schwärmen findet in Kärnten im April und Mai in den ersten Nachmittagsstunden statt. Wie bei C. ligniperdus u. C. herculeanus überwintern die Geschlechtstiere zwei Mal, einmal als Larve u. einmal als Imago.
Fotos v. Roman Borovsky