Megachile sculpturalis, die Asiatische Mörtelbiene, habe ich schon einmal in einem anderen Thread vorgestellt: viewtopic.php?f=30&t=865&p=23100&hilit=Megachile&sid=d46abde75e42cc54e74ef83311424c39#p23100
Heute befasse ich mich mehr mit den Männchen oder der Kopulation und den damit zusammenhängenden Ereignissen: Die Bienenart, aus dem Englischen auch als "Harzbiene" bekannt, kommt inzwischen in allen österr. Bundesländern vor, die dichteste Besiedlung gibt es im Rheintal und Bodenseegebiet des Bundeslandes Vorarlberg; das hat übrigens mit der Schweiz und Deutschland zu tun, die meisten Sichtungen Mitteleuropas gibt es im Bodenseegebiet.
Ich beobachte die Bienenart jetzt das dritte Jahr, nach dem Wetter-Katastrophenjahr 2023 habe ich mir für 2024 nicht viel erwartet. Tatsächlich hatte ich in meinem Insektenhotel Anfang September immerhin 21 äußerlich versiegelte Wohnröhren. Die jetzigen Erfahrungen haben mich belehrt: Trotz der Länge der Wohnröhren von 10 cm in Holz und etwa 15-17cm langen Bambusröhren, wird offenbar in den meisten Wohnröhren nur eine od. viell. eine zweite Brutzelle im hinteren Bereich angelegt. Warum die Bienen hier so "zurückhaltend" sind, weiß ich noch nicht. M. sculpturalis ist ein Neozon aus Ostasien stammend, dem starke Vermehrung und invasives Potential zugeschrieben werden.
Drei Jahre haben aber gezeigt, dass die Vermehrung bei weitem nicht so dramatisch ist: In Kärnten gab es 2022 4 Fundpunkte, für 2023 keine neuen Meldungen! Man sagt immer die Neozoen haben im Ankunftsland keine Feinde und vermehren sich demnach unkontrolliert. Es mag zwar keine artspezifischen Feinde hier geben, aber Feinde der Wildbienen gibt es jede Menge: Milben, parasitische Wespen und vor allem Vögel: eine Kohlmeise und ein Buntspecht haben mehrfach Schaden angerichtet, vor allem auch bei Osmia cornuta. Mein Hasengitter zum Schutz vor Vögeln kann ich nicht verwenden, weil die großen Bienen sicher ihre Flügel verletzen würden. Von einem invasiven Verhalten habe ich bisher nichts gemerkt. Ich forsche aber weiter, derzeit herrscht "buntes Treiben".