Erstaunliche Entdeckung bei Würmern aus Tschernobyl
https://www.t-online.de/gesundheit/aktu ... hlung.html
Forscher untersuchen Nematoden
So werden die Leser wieder mal „informiert“!
Das Bild zeigt natürlich einen schön fotografierten Regenwurm, der mit Fadenwürmern wirklich nicht viel gemeinsam hat.
Auch der veröffentlichte Text ist wenig überzeugend:
„Die Sperrzone um Tschernobyl ist nicht nur Ort der bisher größten Nuklearkatastrophe, sondern auch ein Untersuchungsfeld für Wissenschaftler.
Sie sind winzig, unscheinbar und leben in einer der am stärksten radioaktiv belasteten Zonen weltweit: Fadenwürmer – auch Nematoden genannt –, die sogar rund um das Atomkraftwerk von Tschernobyl existieren.
Forscher haben im Rahmen einer Studie das Sperrgebiet betreten, um Hunderte der kleinen Würmer aus dem Boden zu sammeln. Sie untersuchten die DNA der Nematoden hinsichtlich ihres Strahlungspegels und verglichen diesen mit jenen aus anderen Regionen wie den Philippinen, Deutschland, den USA, Mauritius und Australien.“
Studie: Nematoden zeigen sich resistent gegen Strahlung
Die Pegel schwankten dabei zwischen niedrigen Werten, wie sie in großen Städten vorkommen, und hohen Werten, die im Weltraum zu finden sind. Das Erstaunliche ist jedoch: Bei keiner der untersuchten Tschernobyl-Proben wurden Anzeichen von DNA-Schäden festgestellt, obwohl die Nematoden in einem hoch radioaktiven Gebiet lebten. Die Forscher waren davon ausgegangen, dass sich bei Organismen, die an einem so gefährlichen Ort leben, auch Schäden an den Genomen nachweisen lassen. Usw.
Würmer reparierten ihre DNA selbst
Die Forscher vermuten, dass die sich schnell reproduzierenden Würmer Schäden an ihrer DNA selbst reparieren und sich so geschickt an die Rahmenbedingungen anpassen konnten.
"Diese Würmer leben überall und leben schnell, sodass sie Dutzende Generationen von Evolution durchlaufen, bevor ein typisches Wirbeltier die Geschlechtsreife erreicht",
sagte Matthew Rockman, Professor für Biologie an der New York University und leitender Autor der Studie.
Hier lässt sich erahnen, was vermutlich abgelaufen ist: Solche winzigen Nematoden gibt es in Böden in riesigen Mengen (Als „Nützlinge“ kann man sie kaufen und per Gießkanne im Garten verteilen, zur Bekämpfung schädlicher Raupen etc.). Wenn sie durch intensive radioaktive Strahlung nahe dem Reaktor auch fast ausgerottet worden sind, so werden wohl immer wieder neue Würmchen – z. B. im Eistadium – mit Staub oder in Verschmutzung an den Pfoten von Tieren in das verseuchte Gebiet getragen. Würmchen mit geschädigter DNA sterben in großer Zahl; wenige, deren DNA zufällig nicht letal geschädigt wird, können sich vermehren.
Da ist nichts „geschickt“; es geht um harte Selektion. Ob dabei dann zufällig resistente DNA gefördert wird, oder tatsächlich neue resistente Mutanten entstanden sind, ob eine vermutete Fähigkeit zur DNA-Reparatur aufgetreten ist, das lässt sich nach den hier vermittelten Informationen leider nicht sagen. - Man wünscht sich mehr Faktencheck in den Medien!
MfG,https://www.t-online.de/gesundheit/aktu ... hlung.html
Forscher untersuchen Nematoden
So werden die Leser wieder mal „informiert“!
Das Bild zeigt natürlich einen schön fotografierten Regenwurm, der mit Fadenwürmern wirklich nicht viel gemeinsam hat.
Auch der veröffentlichte Text ist wenig überzeugend:
„Die Sperrzone um Tschernobyl ist nicht nur Ort der bisher größten Nuklearkatastrophe, sondern auch ein Untersuchungsfeld für Wissenschaftler.
Sie sind winzig, unscheinbar und leben in einer der am stärksten radioaktiv belasteten Zonen weltweit: Fadenwürmer – auch Nematoden genannt –, die sogar rund um das Atomkraftwerk von Tschernobyl existieren.
Forscher haben im Rahmen einer Studie das Sperrgebiet betreten, um Hunderte der kleinen Würmer aus dem Boden zu sammeln. Sie untersuchten die DNA der Nematoden hinsichtlich ihres Strahlungspegels und verglichen diesen mit jenen aus anderen Regionen wie den Philippinen, Deutschland, den USA, Mauritius und Australien.“
Studie: Nematoden zeigen sich resistent gegen Strahlung
Die Pegel schwankten dabei zwischen niedrigen Werten, wie sie in großen Städten vorkommen, und hohen Werten, die im Weltraum zu finden sind. Das Erstaunliche ist jedoch: Bei keiner der untersuchten Tschernobyl-Proben wurden Anzeichen von DNA-Schäden festgestellt, obwohl die Nematoden in einem hoch radioaktiven Gebiet lebten. Die Forscher waren davon ausgegangen, dass sich bei Organismen, die an einem so gefährlichen Ort leben, auch Schäden an den Genomen nachweisen lassen. Usw.
Würmer reparierten ihre DNA selbst
Die Forscher vermuten, dass die sich schnell reproduzierenden Würmer Schäden an ihrer DNA selbst reparieren und sich so geschickt an die Rahmenbedingungen anpassen konnten.
"Diese Würmer leben überall und leben schnell, sodass sie Dutzende Generationen von Evolution durchlaufen, bevor ein typisches Wirbeltier die Geschlechtsreife erreicht",
sagte Matthew Rockman, Professor für Biologie an der New York University und leitender Autor der Studie.
Hier lässt sich erahnen, was vermutlich abgelaufen ist: Solche winzigen Nematoden gibt es in Böden in riesigen Mengen (Als „Nützlinge“ kann man sie kaufen und per Gießkanne im Garten verteilen, zur Bekämpfung schädlicher Raupen etc.). Wenn sie durch intensive radioaktive Strahlung nahe dem Reaktor auch fast ausgerottet worden sind, so werden wohl immer wieder neue Würmchen – z. B. im Eistadium – mit Staub oder in Verschmutzung an den Pfoten von Tieren in das verseuchte Gebiet getragen. Würmchen mit geschädigter DNA sterben in großer Zahl; wenige, deren DNA zufällig nicht letal geschädigt wird, können sich vermehren.
Da ist nichts „geschickt“; es geht um harte Selektion. Ob dabei dann zufällig resistente DNA gefördert wird, oder tatsächlich neue resistente Mutanten entstanden sind, ob eine vermutete Fähigkeit zur DNA-Reparatur aufgetreten ist, das lässt sich nach den hier vermittelten Informationen leider nicht sagen. - Man wünscht sich mehr Faktencheck in den Medien!
Merkur