Die jüngsten Ereignisse in Europa haben mich sehr nachdenklich gestimmt.
100 000 000 000 (Hundert Milliarden) Euro „Sondervermögen“ allein für die Bundeswehr.
Unsummen werden europa- und weltweit permanent für Rüstung und Kriege aller Art ausgegeben.
Ressourcen aller Art, Metalle, Kampfstoffe, Treibstoffe für Vorbereitung (Manöver, Training von Piloten etc.) und Durchführung von Kriegshandlungen werden verschwendet.
Energie in jeglicher Form wird grenzenlos verschleudert, Klimagase werden hemmungslos in die Atmosphäre geblasen (z.B. Abfackeln von Erdgas!), Schadstoffe, selbst radioaktive Materialien,
werden in die Umwelt entlassen.
Gut und teuer ausgebildete und meist junge Leute werden zu Zigtausenden getötet oder zu Krüppeln geschossen.
– Inzwischen sind "wir" in der Lage, die zivilisierte Menschheit, uns selbst, auszulöschen. --
Ist das alles als „vernünftig“ zu betrachten?
Hat sich Linné geirrt, als er unsere Art „Homo sapiens“ nannte, den „Weisen Menschen“?
Die Menschheitsgeschichte, so weit sie aufgezeichnet oder aus archäologischen Befunden rekonstruiert wurde, ist eine Abfolge von Kriegen und ähnlichen Auseinandersetzungen.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto deutlicher wird mir, dass die innerartliche Aggression, intraspezifische Konkurrenz, tiefe Wurzeln in der Evolution des Lebens hat.
Konkurrenz zwischen Arten ist uns selbstverständlich. Doch die Konkurrenz zwischen Artgenossen, innerhalb einer Art, „Kampf“ um Lebensgrundlagen, Nahrung, Partner, Lebensraum etc.
erscheint mir zunehmend wichtiger für die „Höher-“ bzw. Weiterentwicklung jeder Spezies, auch des Menschen!
Wenn ein männlicher Löwe ein Rudel übernimmt, indem er den alten Pascha umbringt oder vertreibt, tötet er umgehend die Jungtiere. Als Folge ovulieren die Weibchen früher wieder, und tragen Nachwuchs des neuen Chefs aus. - In aller Unschuld: Die Weibchen wehren sich nicht, die Männchen handeln nach einem angeborenen, instinktiven Schema. Die genetische Grundlage für das Verhalten wird damit in die Folgegeneration weitergegeben. Ein „friedliches Verhalten“ gegenüber adoptierten Jungtieren des Vorgängers würde zu geringerem Fortpflanzungserfolg des neuen Chefs führen, hätte folglich keinen Selektionsvorteil.
Ähnliche Beispiele lassen sich in der Literatur in großer Zahl finden; es würde zu weit führen, hier auf weitere eklatante Fälle intraspezifischer Konkurrenz einzugehen.
Ich bin überzeugt, dass hier die biologische Grundlage für die Häufigkeit und zunehmende Effektivität von Kriegshandlungen beim Menschen zu finden ist!
„Schon immer“ haben Menschengruppen andere, „schwächere“, verdrängt, unterworfen, ausgelöscht.
Hier kommt ein uraltes Prinzip der Evolution zum Tragen. Es dürfte bereits zwischen den ersten zu einer Reproduktion fähigen organischen Molekülen, bei den erste Bakterien, Zellen, Mikroorganismen usw., aufgetreten sein und deren „Höherentwicklung“ ermöglicht haben: Bereits wenn man die Grundstoffe für die Synthese der eigenen Proteine nicht mehr mühsam zusammensammeln und -bauen muss, sondern sie durch „Verdauung“ von Konkurrenten und Einbau in den eigenen Körper gewinnen kann, ist das ein „Fortschritt“, ein Selektionsvorteil! - Auch wir tragen Gene für intraspezifische Konkurrenz in uns!
Weshalb der Homo „sapiens“ so erfolgreich in der Zerstörung seiner Umwelt und seiner Lebensgrundlagen wurde, liegt dann wohl zu einem beträchtlichen Teil an der gigantischen Steigerung seiner Fähigkeiten,
diesen Trieb zur intraspezifischen Konkurrenz auszuleben.
Die Grundlage für die übersteigerte Entwicklung unserer Konkurrenzfähigkeit ist ein eigenes Kapitel. Es hängt mit der Entwicklung einer differenzierten Sprache zusammen. Damit wurde Tradition von Wissen möglich, sowie rasche Verbreitung des Wissens um „Verbesserungen“, sehr viel rascher als eine Evolution auf genetischer Basis. - Ich will hier nicht weiter darauf eingehen...
Das Einzige, was uns von den primitiven Einzellern bis hin zu den höchstentwickelten nichtmenschlichen Primaten unterscheidet, ist die Fähigkeit, solche Zusammenhänge zu verstehen!
Doch scheint es bisher den meisten Menschen an dieser Fähigkeit zu mangeln, oder gar dieses Verstehen in entsprechendes „weises“ Handeln umzusetzen.
„Konflikt mit den USA - Chinas Armee rüstet sich für den Kampf“ Heute in den Nachrichten .
Es braucht also Krieg um Krieg führen zu können.„Schwächen der chinesischen Armee: fehlende Kampferfahrung und Innovation“
- Ich weiß nicht, wie weit Euch dieses Thema interessiert, ob Ihr die derzeitigen Nachrichten zum weltweiten Säbelrasseln verfolgt. Mich stimmt das alles sehr nachdenklich, leider ohne dass ich Aussicht auf eine grundsätzliche Änderung erkennen kann.
„Homo sapiens“? Oder doch eher „Teleutanthropus suicidalis“ (der selbstmörderische Endmensch)?
MfG,Merkur