Solitäre Wespen

Re: Solitäre Wespen

Beitragvon Reber » Dienstag 5. Juli 2022, 18:30

Boro hat mich mit seinem schönen Bild des Tages daran erinnert, dass ich noch diese Bilder hier veröffentlichen wollte:

Dolchwespe.JPG
Dolchwespe2.JPG

Die Aufnahmen entstanden am Wochenende bei meinen Eltern rund 10 km südwestlich der Stadt Bern, an Rande eines "wiederbelebten" Biotops. Es war das allererste Mal, dass ich in dieser Gegend überhaupt einer Dolchwespe begegnet bin. Eine riesen Freude! Die Tiere scheinen sich tatsächlich auszubreiten. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich sogar um Scolia sexmaculata handelt. Die Wespe war deutlich kleiner, als die Scolia hirta, die ich z.B. aus dem Wallis kenne. Ausserdem hatte sie hellere und mittig geteilt Binden. Aber es könnte sich auch um regionale Unterschiede handeln und ich kann die Hinterleibssegmente nicht richtig erkennen, bzw. bin nicht sicher genug eine Bestimmung zu wagen...
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Re: Solitäre Wespen

Beitragvon Boro » Mittwoch 6. Juli 2022, 09:10

Hallo Reber! Gratuliere, das ist die seltene Scolia sexmaculata! Als dritte im Bunde gibt es noch die mediterrane Megascolia maculata, die wurde schon in Ostösterreich und angebl. am Kaiserstuhl in D gesichtet!
L.G.
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Re: Solitäre Wespen

Beitragvon Reber » Dienstag 30. Juli 2024, 12:48

Die Kuckuckswegwespe Ceropales maculata gehört zu den parasitoiden Kukuckswegwespen, die verschiedene Wegwespen bzw. deren Larven und ihr Futter als Wirte benützen.
Ihr Aussehen ähnelt dem der Rotbeinige Wegwespe (Episyron rufipes). Das Verhalten, welches ich leider selber noch nie beobachten konnte, ist laut dem Wespenbuch von Rolf Witt spektakulär: Mehrere Weibchen der Kuckuckswegwespe Ceropales maculata überfallen zusammen ein Weibchen einer Wegwespen-Art, während dieses mit seiner Beute - einer gelähmten Spinne - auf dem Weg ins Nest ist. Während des Angriffes wird keines der Tiere verletzt, aber mindestens eine der Kuckuckswegwespen, legt unbemerkt mindestens ein Ei in der Fächerlunge der Beute-Spinne ab. Dies wird aber vom abgelenkten Wirtsweibchen nicht bemerkt und es trägt die Spinne in das vorbereitete Nest. Die Larve des Parasitoiden frisst dort zunächst allenfalls vorhandene Artgenossen auf, dann die Larve der Wirtswespe und anschliessend deren Profiant die Spinne.
Die Tiere kommen verbreitet vor, besonders in sandigen gebieten. Die Kuckuckswespen sind bei der Suche nach Wirtennicht wählerisch, sie befallen verschiedene Arten der Gattungen Pompilus, Arachnospila, Agenioideus, Anoplius, Episyron und wahrscheinlich auch Priocnemis.

20240729 cf Ceropales maculata 1.JPG
20240729 cf Ceropales maculata 2.JPG
20240729 cf Ceropales maculata.JPG
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