Hallo Boro,
wirklich ein interessanter Fund! So etwas habe ich auch noch nie gesehen. Von der Nest-Farbe her (gelblich/bräunlich, weil sie Morschholz benützen) und den offenen "Lufttaschen" an der Hülle würden Hornissen oder noch
V. vulgaris am ehsten passen. Aber ich habe noch nie gehört, dass die einen offenen Standort wählen.
Oder hat eine Wespenkönigin in einem viel zu kleinen Hohlraum im Felsen mit dem Nestbau angefangen? Als dieser dann zu klein wurde, hat das Volk über den Stein herausgebaut? So etwas gibts (z.B. bei Vogelhäuschen), aber in dem Ausmass doch wohl nicht?
Vom Standort her käme noch eine andere Langkopfwespe (Dolichovespula) als
D. media in Frage:
D. norwegica soll auch mal in der Krautschicht oder an umgestürzten Wurzelteller von Bäumen etc. ihr Nest an der Oberflächlich anlegen - und die dominierende soziale Faltwespe in höheren Lagen sein. Dagegen spricht aber das m.M. nach stark muschelförmige Muster bzw. die Strukturierung der Nesthülle - und die Farbe (
Edit: die Farbe doch nicht, laut R.Witt Wespenbuch S. 214 sind die Nester "grau-grau
gelb" ). Nester von
Dolichovespula sind grau-weiss und weisen eine eher (leicht gebogene) linienförmige Struktur auf. Allerdings habe ich nach einer Umsiedlung, die
Reperaturen an der Hülle nötig machte, auch auf einmal die muschelförmige Neststruktur und offene Lufttaschen bei
D. media festgestellt. Die Nestfarben blieben aber grau-weiss.
Kurz gesagt, da musst du wohl hin
- oder dir ein totes Exemplar schicken lassen, wenn das Nest eingegangen ist...
LG Reber