Hallo LynnLectis,
Mein Beileid zu dem frühen Ende der
C. foreli! Aber nach meinen Beobachtungen über fast 15 Jahre Foren-Aktivitäten dürfte ein solches Scheitern bei weit über 50 % der gehaltenen Kolonien eintreten. Bei vergleichsweise sehr wenigen Usern klappt eine Haltung über Jahre, und
davon liest man. Klappt es nicht so, wie man sich das vorgestellt hat, wird sehr selten davon berichtet: Die enttäuschten User hören stillschweigend auf! Das AF weist 14.200 User auf; das Antstore-Forum 12.400. Wie viele davon waren mehr als ein Jahr aktiv? Wie viele sind innerhalb -sagen wir- eines Monats aktiv?
Das Formi würde ich nicht gleich „entsorgen“! – Ich weiß zwar nicht, wie es aussieht, aber meistens kommt man doch früher oder später wieder auf die Idee, „etwas“ zu halten, und sei es nur vorübergehend. Da ist so ein Behälter oftmals willkommen.
Gerade mit Blick auf die Nichte würde ich – nach ein paar Wochen – doch wieder etwas zum Gucken beschaffen. Man muss ja nicht das ehrgeizige Ziel haben, eine Ameisenkolonie über 10 und mehr Jahre zu pflegen. Das wird mit der Zeit doch langweilig (zumindest den meisten Haltern).
Meines Erachtens spricht absolut nichts dagegen, bei den kommenden Schwarmflügen z. B. eine
Lasius niger – Königin zur Koloniegründung einzufangen. Mit sehr wenig Aufwand lässt sich da innerhalb kurzer Zeit recht viel beobachten, mit wenig Risiko für die Ameisen (falls es nicht zufällig eine der ganz wenigen ist, die etwa von Fliegen parasitiert ist:
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Fliegen )
Ganz wichtig: Ich würde empfehlen (bei vorsichtiger Vorbereitung der Nichte), die kleine Kolonie dann rechtzeitig, d.h. vielleicht Anfang September, samt RG im Garten zu verbuddeln (unter Steinplatte etc.), dabei den vorderen Wattestopfen durch lockere Erde ersetzen, so dass die Tiere sich freigraben können. – Anweisungen, dabei auf das Fehlen größerer Nester in der Nähe zu achten usw., halte ich für wenig sinnvoll. Viele Koloniegründungen finden zwischen existierenden Kolonien statt. Längst nicht alle überleben. Aber wenn z. B. ein Specht ein großes Nest im Winter ausräumt, schafft er Platz für eine junge Kolonie. – Wenn das RG im Frühjahr leer ist, ist das Völkchen
vermutlich ausgezogen.
Ich denke, dass man Kinder mit solchen, geduldig erläuterten Vorgängen besser „an die Natur heranführen“ kann, als mit einem tollen Exotenvolk, bei dem über kurz oder lang dann doch die Frage auftaucht: “Wohin jetzt damit?“ - Wenn sich das Problem nicht ohnehin auf die hässliche Art von alleine löst.
Ansonsten ist es natürlich richtig, dass man auch im Freiland viel bei Ameisen beobachten kann. Vor allem, wenn man in der Nähe eines Nestes etwas Futter anbietet (Honigwasser, evtl. tot aufgefundene Insekten am Straßenrand, ein Fitzelchen rohes Fleisch aus der Küche,….). Oder man beobachtet geduldig, evtl. mit Lupe bewaffnet, was z. B.
Myrmica sp. an einem verlausten Sauerampfer treiben. Die life – Geburt einer Blattlaus kann dabei ins Blickfeld geraten!
Jetzt höre ich mal auf zu schwärmen; Dir wird noch viel mehr ein- und auffallen!
MfG,
Merkur