Das Thema der neuen EU-Verordnung zu Einbringung und Ausbreitung invasiver Arten wurde in diesem Thread bereits angesprochen, weshalb ich meinen Beitrag hier einfüge. Anlass ist zusätzlich ein Thread in einem anderen Forum, in dem weitere Gesichtspunkte dargelegt werden, s.u..
Hier wesentliche Auszüge aus der Verordnung:
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/ ... 43&from=ENVERORDNUNG (EU) Nr. 1143/2014 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES
vom 22. Oktober 2014
über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder ArtenKapitel I: ALLGEMEINE Bestimmungen
Diese Verordnung enthält Bestimmungen für die Prävention, Minimierung und Abschwächung der nachteiligen Auswirkungen sowohl der vorsätzlichen wie der nicht vorsätzlichen Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten auf die Biodiversität in der Union.KAPITEL II: PRÄVENTIONArtikel 7: Beschränkungen
(1)
Invasive gebietsfremde Arten von unionsweiter Bedeutung dürfen nicht vorsätzlich
a) in das Gebiet der Union verbracht werden, auch nicht zur Durchfuhr unter zollamtlicher Überwachung;
b) gehalten werden, auch nicht in Haltung unter Verschluss;
usw.
Auch die Prävention bezieht sich also ausschließlich auf bereits als invasiv bekannte Organismen. Eine
Vorsorge hinsichtlich der Möglichkeit, dass eingeführte Organismen erst in für sie neuen Ökosystemen
Invasions-Potenzial entwickeln können, wird nicht berücksichtigt!
Die Erfahrung lehrt natürlich, dass die heute als invasiv bekannten Organismen in ihrem ursprünglichen Lebensraum nicht invasiv sind und waren. Die Eigenschaft „invasiv“ entwickelten sie erst nach Verbringung (gelegentlich auch nach Einwanderung) in neue Umgebungen.
Insofern ist mein Beitrag in „Ameisenschutz aktuell“ (Buschinger, A. 2006: Ameisen-Handel und Naturschutz in der BR Schilda) , damals auf Deutschland bezogen, nun auch auf die Naturschutzbemühungen der EU anwendbar.Freundlicherweise hat Diffeomorphismus darauf hingewiesen, dass ich den Artikel seinerzeit (vor neun Jahren) auch in das Ameisenwiki eingestellt habe. Er sollte ja nicht nur Personen erreichen, die sich in der DASW ohnehin dem Schutz der einheimischen Ameisenfauna verschrieben haben.
http://eusozial.de/viewtopic.php?f=80&t ... a57#p36067 Seiner Folgerung kann ich allerdings nicht beipflichten:
„Auch sollte man davon ausgehen, dass ein Mensch, dem die Bundesrepublik Deutschland seine Ameisenforschung ermöglichte und vor allem finanzierte, hierfür dankbar wäre. Umso erschreckender ist es dann, wenn diese Person diesen Staat als "BR Schilda" tituliert und somit auf schäbigste Art und Weise verunglimpft.
Er ist der erste und in den neun Jahren bisher einzige, der die Parabel nicht verstanden hat. (Parabel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Parabel_(Sprache))
Nicht ganz nachzuvollziehen ist auch der anscheinend doch neidvolle Blick darauf, dass mir (denn ich bin gemeint) der Staat die Ameisenforschung ermöglicht und finanziert hat:
Die "Dienstaufgaben" eines Universitätsprofessors umfassen neben genuiner Forschung natürlich auch die akademische Lehre, also Ausbildung von Studierenden einschließlich der Anleitung zu deren eigenen wiss. Arbeiten, Examina für Vordiplom, Staatsexamen, Diplom und Promotion, und nicht zuletzt die zeitraubende akademische Selbstverwaltung, inklusive Funktionen als Dekan des Fachbereichs und Geschäftsführender Direktor des Inst. für Zoologie. Das sollte man halt wissen, wenn man einem Myrmekologen an der Universität, oder allgemein Universitätsprofessoren, am Zeug flicken möchte.
Auch aus dem Freundeskreis von Diffeomorphismus liest man Bemerkenswertes über meine Tätigkeit als Hochschullehrer, sowie auch zu meinem Ruhegehalt und meiner Freizeitgestaltung:
http://eusozial.de/viewtopic.php?f=80&t ... 52d#p35988Schlussendlich scheint dieser Autor darauf zu hoffen, dass ich bald „
den Löffel abgebe“:
http://eusozial.de/viewtopic.php?f=80&t ... 52d#p36068 EDIT 1.10., 18:20: Der Verfasser hat seinen Beitrag editiert und eine alternative Deutung seiner Worte präsentiert.
Ich kann nur meine Verwunderung zum Ausdruck bringen, wie junge Menschen über Jahre ihre kostbare Zeit mit derlei “Freundlichkeiten“ verplempern mögen, anstatt sie auf ihre eigene Ausbildung, Qualifikation, berufliche Karriere usw. zu verwenden. Solche öffentlich geäußerten „Meinungen“ dürften dem nicht gerade förderlich sein.
Dem Naturschutzgedanken sind diese Herren offenbar weniger verbunden.
@ Team: Ich bitte darum, dass dieser Beitrag einige Tage stehen bleiben kann. Angesichts der Tragweite der im eusozial-Forum präsentierten gravierenden Vorwürfe sollten User und Besucher unseres AP die Gelegenheit haben, auch die Ansicht der Gegenseite kennen zu lernen:
Audiatur et altera pars! - Auf weitere Diskussionen lege ich keinen Wert.
MfG,
Merkur