Myrmoxenus stumperi neu für Spanien.https://www.researchgate.net/publicatio ... el_Pirineo Fede García García (2018): MYRMOXENUS STUMPERI (KUTTER, 1950) (HYMENOPTERA: FORMICIDAE), UNA NUEVA PARÁSITA SOCIAL PARA LA PENÍNSULA IBÉRICA Y EL PIRINEO. -
Boletín de la Sociedad Entomológica Aragonesa (S.E.A.), nº 62 (30/06/2018): 101–10
Myrmoxenus stumperi (Kutter, 1950) (Hymenoptzera: Formicidae), ein für die Iberische Halbinsel und die Pyrenäen neuer Sozialparasit.
Abstract: The social parasite
Myrmoxenus stumperi is recorded for the first time from the Iberian Peninsula, with
Temnothorax tuberum ants as hosts, in the Catalan Prepyrenees.
Key words: Hymenoptera, Formicidae, social parasite, first record, Iberian Peninsula, Catalonia, Pyrenees.
Aus dem Inhalt: Für die Iberische Halbinsel waren drei Arten der Sklavenhalter-Gattung
Myrmoxenus beschrieben:
Myrmoxenus kraussei,
Myrmoxenus ravouxi und die dort endemische
Myrmoxenus bernardi.
Myrmoxenus stumperi (Kutter, 1950) war bisher aus hoch gelegenen Habitaten in der Schweiz (Kutter 1950), Frankreich (Buschinger 1985), Italien (Mei 1992), Österreich (Steiner et al. 1992) und der Türkei (Schulz & Sanetra 2002) bekannt.
Der neue Fund und damit die vierte Art der Gattung in Spanien stammt aus den Pyrenäen, aus dem Skigebiet Rasos de Peguera in der Provinz Barcelona. Drei Völkchen wurden gefunden, auf 1900m, mit der üblichen Wirtsart
Temnothorax tuberum.
Bemerkungen: Myrmoxenus stumperi gehört zu einer Gruppe sozialparasitischer Myrmicinae, die fast generell nur in Hochlagen bis über 2000 m vorkommen. Dazu gehören außer
M. stumperi die bei
Leptothorax acervorum lebenden
Leptothorax pacis und
L. goesswaldi, sowie
Strongylognathus alpinus und
Teleutomyrmex spp. als Parasiten von
Tetramorium-Arten. Dank der Verbreitung in den höheren Gebirgslagen sind die Vorkommen heute inselartig verstreut.
Mir drängt sich der Gedanke auf, dass diese Arten, die ihre heutigen Lebensräume ja erst nach dem letzten Hochglazial (vor ca. 20.000 Jahren) erreichen konnten, in der Zeit des Rückganges der Vergletscherung der Alpen, Pyrenäen etc. zusammen mit ihren Wirtsarten zunächst in den Steppen- oder Tundra-artigen periglazialen Bereichen in geringen Höhen große, zusammenhängende Populationen ausgebildet hatten. Mit zunehmender Bewaldung und dem Einwandern mehr wärmeliebender Arten zogen sie sich in die Bergregionen zurück, in Bereiche, die bis heute das ihnen zusagende Klima aufweisen, oft im Bereich der oberen Waldgrenze. Damit wurden sie in kleine, gegeneinander isolierte Populationen aufgespalten. Ähnliches geschah in Nordeuropa, wo z. B.
L. pacis,
L. kutteri und
L. goesswaldi heute in niedrigen Höhenlagen der ehemals eisbedeckten Regionen anzutreffen sind.
MfG,
Merkur