Waldameisen gegen Amazon

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Waldameisen gegen Amazon

Beitragvon Merkur » Samstag 10. August 2019, 14:07

Waldameisen gegen Amazon

Im „Stern“ Nr. 33 vom 8.8.2019, S.90-96, Titel „In festen Händen“, findet Ihr einen umfangreichen Artikel über eine Umsiedlung von sieben Waldameisennestern (Formica polyctena)
bei einem Dorf wenig südlich von Berlin.
Der Text ist stellenweise etwas sehr theatralisch, z. B. wie die Ameisen sich gegen die Störung wehren: „Blitzschnell werden sie sich organisieren, als synchronisiere eine leise Stimme ihr Tun.
Die Soldatinnen (sic!) werden dem Gegner Säure entgegenschleudern, todesmutige Kämpferinnen ihre Kiefer in die Haut der Invasoren treiben.“
Und: „Eine Ameise kapituliert nicht. ...
Nicht vor einem Giganten wie Amazon.“
- Es hilft nur nicht.
Doch stehen durchaus richtige Informationen in dem Artikel. Z. B. dass die Erfolgskontrolle bei solchen Umsiedlungsaktionen, wie allgemein bei Naturschutz- und Ausgleichsmaßnahmen,
sehr zu wünschen übrig lässt. Manche Maßnahmen werden gleich gar nicht ausgeführt, andere nur teilweise oder falsch. Ursache: Personalmangel im Natur- und Umweltschutz!
„Bis zu 50.000 Euro Strafe zahlt, wer ein Ameisennest mutwillig zerstört“.
Leider sind nur die Waldameisenester gemeint. - Doch wie überall: Wo der Kommerz ins Spiel kommt, hat die Natur zu weichen. Hier wird ein Logistikzentrum für den großen Online-Anbieter errichtet,
ein Sortierzentrum mit 34.000 Quadratmetern Fläche, von dem aus täglich bis zu 1.000 Lkw die Waren in alle Richtungen verteilen sollen. :mad:

MfG,
Merkur
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