Boro hat geschrieben:Ich finde, wir sollten das Thema zu einem Ende bringen, bevor eine Diskussion wieder ausartet!
Für mich persönlich stellt sich die Frage nach einer Abdunkelung der Nester bei der Haltung im Terrarium überaupt nicht: Nachdem ich keine einheimische Art kenne, die ihre Brut (ständig) im Freien lagert, erscheint es mir selbstverständlich, diese Nistgewohnheiten nicht in Frage zu stellen.
Sie schienen keine Dunkelheit zu brauchen
Ameisen in der Natur haben die Möglichkeit ihr Nest nach ihren Bedürfnissen anzupassen. In der Haltung sind sie auf das angewiesen was der Halter ihnen zu Verfügung stellt.
Dass sie sich die Tränke als Ausweichquatier gewählt haben zeigt nur, dass sie im eigenentlichen Nest keine optimalen Bediengungen vorfanden und besagt nichts darüber aus ob sie die Dunkelheit brauchen bzw. nicht brauchen!
kaputtinhollywood hat geschrieben:Dafür dass an Merkurs Versuch so herumgemäklet wird, sind das aber reichlich dürftige Beispiele.
Wichtig ist, dass zwischen den beiden zur Wahl stehenden Nistgelegenheiten außer in der Helligkeit keinerlei Unterschied in Temperatur, Feuchtigkeit, Nistraum (-größe, -höhe usw.) besteht.
Zu sagen, dass Ameisen die Dunkeheit nicht brauchen ist genau so vermessen wie zu behaupten sie bräuchten keine Wärme, Feuchtigkeit oder Enge... nur weil sie bei Gelegenheit etwas anderes vorziehen.
kaputtinhollywood hat geschrieben:Um etwas kleinlich zu sein: was meinst du damit, dass sie bei zu viel Licht nicht sterben? Gestorben wird immer!
Merkurs erster Post stellt keinen Versuch dar und kann auch nicht als "das schlagende Argument" genutzt werden, da nicht alle Parameter abschließend und sicher geklärt sind.
Reber hat geschrieben: Bestreitest du denn, dass (die meisten) Ameisenarten nicht lieber in dunklen Nestern wohnen, als in helleren?
Bzw. wäre der Versuch für dich denn "das schlagende Argument", wenn er mit einer LED-Lampe durchgeführt würde und die Temperatur in beiden Behältern exakt die gleiche, die Parameter geklärt wären und die Ameisen ins abgedunkelte Glas zögen? Oder wäre so ein kleiner Versuch schon wieder kein Beweis für dich?
Weil sonst könnte ja tatsächlich auf "Schülernieveau" so ein kleiner Versuch gemacht werden. Im Frühjahr z.B. von mir und dir.
Die Ameisen haben bestimmte Bedürfnisse (die je nach Jahreszeit, Brutzustand, Ernährungslage… unterschiedlich bedeutsam sein können). Das, was im Minimum vorhanden ist, sprich: am meisten fehlt, entscheidet darüber, wo man sich aufhält, die Brut lagert etc..„Das Minimumgesetz (von lateinisch minimum, „das Geringste“; von Carl Sprengel 1828 veröffentlicht, von Justus von Liebig in erweiterter Form popularisiert) besagt, dass das Wachstum von Pflanzen durch die im Verhältnis knappste Ressource (Nährstoffe, Wasser, Licht etc.) eingeschränkt wird. Diese Ressource wird auch als Minimumfaktor bezeichnet. Bei Vorliegen eines solchen Mangelfaktors gibt es keinen Einfluss auf das Wachstum, wenn eine Ressource hinzugegeben wird, die bereits im benötigten Umfang vorhanden ist. Das Minimumgesetz ist unter anderem eine wichtige Grundlage bei der Düngung.
Als Modell des Gesetzes fungiert die „Minimum-Tonne“: Eine Tonne mit unterschiedlich langen Dauben lässt sich nur bis zur Höhe der kürzesten Daube füllen. Genauso kann ein Organismus sich nur so weit entwickeln, wie es die knappste Ressource erlaubt.“
Durch alleiniges Verfüttern von Bhatkar-diet entstanden leider zahlreiche höchst fehlerhafte Ergebnisse in „wissenschaftlichen“ Arbeiten. So verhielten sich ganz normale, selbständige Leptothorax-Arten „wie Sklavenhalter“, überfielen in „Gemeinschaftsformikarien“ andere Völker derselben, oder verwandter Arten, „raubten“ Puppen um sie dann an die eigene Brut zu verfüttern. Echte Sklavenhalter verzehrten die geraubte Sklavenbrut, statt die Sklaven schlüpfen zu lassen. So kann eine, auch noch im Ansatz miserable, Veröffentlichung über Jahrzehnte Unheil stiften.
Reber hat geschrieben:Nicht zu vernachlässigen ist, dass Ameisen sich in der Haltung unter künstlichen Bedingungen offensichtlich handers verhalten, als in der Natur. Weil sie möglicherweise das Fehlen von Konkurrenz und Fressfeinden etc. bemerken? Aber wie?! Auch das wäre eine interessante Frage.
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