von Reber » Mittwoch 1. April 2015, 16:37
Hmm, am 1. April weiss man halt nie so ganz, ob man ernsthaft Antworten soll oder nicht. Ich tus jetzt mal.
Obwohl eins klar ist: Eine Forum-Ferndiagnose ist leider nicht möglich. So ganz ohne Bilder und genaue Daten, erst recht nicht.
„Vom Schiff aus“: Grundsätzlich denke ich nicht, dass du dir um die Waldgesundheit sorgen machen musst, nur weil grosse Hügel der „echten Waldameisen“ fehlen. Ich kenne einige gesunde Wälder im Berner Mittelland, in denen es keine auffälligen Formica s. str. Nester gibt, die ansonsten aber eine hohe Biodiversität aufweisen.
Mögliche Gründe für das Fehlen der Waldameisen könnten sein, dass der Boden tatsächlich zu nass ist. In Wäldern, in denen z.B. der Boden gänzlich von einer Moosschicht überwachsen ist und in der das darunterliegende Holz schnell modert, habe ich noch nie entsprechende Nester gefunden. Auch dort wo der Boden total mit Dornensträuchern und Ranken überwachsen ist, finden sich keine Waldameisenhügel.
Die Neststandorte müssen zudem in der Regel gut besonnt sein, liegen nicht selten am Waldrand, bei Lichtungen, an Waldwegen oder in „Rückgassen“.
Ausserdem sollten menschliche Aktivitäten und die von tierischen Fressfeinden (Spechte, Wildschweine etc.) sich in Grenzen halten. Es braucht ein entsprechendes zugängliches Nahrungsangebot und der Konkurrenzdruck anderer Ameisen darf nicht zu gross sein.
Wenn keine entsprechenden Waldameisen-Populationen in unmittelbarer Nähe existieren, die sich über Zweignester ausbreiten können, sind Gründerköniginnen auf das Vorhandensein von geeigneten Wirtsameisen (Serviformica) angewiesen.
Es gibt also jede Menge Faktoren, die das Ganze beeinflussen. Woran es liegt, bleibt also aus der Ferne reine Spekulation.
„Doch vor allen Dingen:
Das worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.“