Ausbruchs-Thread

Hier können Fragen rund um das Thema Ameisenhaltung gestellt werden.

Ausbruchs-Thread

Beitragvon Alimato » Freitag 25. April 2014, 18:30

Hi

in Anlehnung an den Ausbruchs-Thread aus dem AF...

als Einleitung ein kleines Zitat aus dem Thread“ Dinge, die ein Ameisenhalter niemals sagen würde“
Barristan hat geschrieben:"Mir ist noch keine Ameise ausgebrochen."


Leider ist das ein Satz, den kaum ein Ameisenhalter nach einiger Zeit noch sagen kann.

Wir machen uns einiges an Mühe Ausbrüche zu verhindern(Talkum, Deckel,etc.) und dennoch zeigt die Erfahrung, dass es doch immer und immer wieder vorkommt, sowohl bei Neulingen als auch bei alten Hasen.
Leider ist dies immer noch ein kaum beachtete(zumindest kaum besprochene) Folge unseres Hobbys.
Die Gründe für Ausbrüche sind so zahlreich, dass sie sich kaum abschließend aufzählen lassen, von schlichter Nachlässigkeit(Deckel falsche aufgesetzt) bis hin zu Unfällen (mal gerade mit dem Ellbogen das Formicarium umgesäbelt) ist sicher alles was möglich ist auch schon passiert.

In vielen Fällen mag das gerade mal ärgerlich sein, wenn z.B. eine in der Umgebung gefangene Gyne/Kolonie wieder in eben diese Umgebung entflieht, bei exotischen oder gar invasiven Arten kann das schon wieder anders aussehen. (Gut in diesem Fall wird das dann kaum jemand zugeben, allein schon wegen der möglichen rechtlichen Folgen) Leider finde ich den Artikel nicht mehr, aber hier erinnere ich mich zum Beispiel an eine Atta sp. Kolonie die ausgebrochen und eine halbe Schrebergartenanlage im wahrsten Sinne des Wortes „entblättert“ hat.
Auch der Ausbruch einer einheimischen aber holzschädigenden Art in einem z.B. Fachwerkhaus kann ein sehr ungutes Gefühl hinterlassen. Nur was tun? Oder besser; Was habt ihr getan?

Auch wenn es nicht immer gleich ein Drama sein muss, treten doch immer die gleichen Fragen auf:
Wie konnte das passieren?
Was sind die Folgen(für mich/die Kolonie)?
Kann ich das in Zukunft verhindern und wenn ja, wie?


Hoffe also das ihr euch hier rege beteiligt und wir gemeinsam, soweit möglich, aus unseren Fehlern lernen.

Aus aktuellem Anlass mach ich dann auch gleich mal den Anfang.

Ausbruch (25.04.2014)

Messor barbarus
20-30 Tiere entkommen

Als ich heute von der Arbeit kam, tappste mir im Wohnzimmer eine M. barbarus Majore entgegen und ich dachte mir noch:“ Wie hast du es wieder raus geschafft?“ Also gleich die ganze Anlage untersucht, wobei bei Messor barbarus meine Augenmerk natürlich gleich auf den externen Porenbetonblöcken lag, wäre ja nicht das erste Mal, dass sie sich durch den Stein knabbern.
Aber da war alles in Ordnung, dann hat sich bestimmt ein Schlauch gelöst... aber auch hier nichts.... als letztes war dann das eigentliche Nest dran(Baugleiches Nest wie für meine Formica rufibarbis//siehe HB),

wobei ich mir sicher war, dass der Ausbruch nicht hier erfolgt sein kann, immerhin ist es ein Glasaquarium mit nur zwei möglichen Zugängen, einer führt zu den anderen Nesterweiterungen und der Andere ist mit Watte verschlossen.

Moment!!!!!!! Wo ist die Watte????
Zwischenablage01.jpg


Weit kann sie ja nicht sein.... ist sie auch nicht....
Zwischenablage02.jpg


Tja das war mir jetzt auch neu, aber meine Messor barbarus haben die Watte fein säuberlich ab- bzw. eingetragen bis der Zugang wieder frei war.

Bislang haben sich meine Kontrollen immer nur auf den Porenbeton erstreckt, beim eigentlichen Nest war ich erheblich nachlässiger, vorallem da ich höchstens eins, zwei Mal im Monat nach dem Wasser schauen muss. Das wird sich in Zukunft ändern, jetzt wird auch wirklich jeder Wattestopfen mitkontrolliert .

Aber wie bei all meinen Ausbrüchen(ja es gab schon ein paar) sind die Flüchtlinge nicht weit gekommen, bevor meine Türsteher-Haus-Fauna sich ihrer angenommen hat.
Zwischenablage03.jpg
Zwischenablage04.jpg



Lg Alimato
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon fehlfarbe » Samstag 26. April 2014, 11:48

Messor barbarus sind ab einer gewissen Koloniegröße wirkliche Monster im Ausbrechen. Gegen Glas + Paraffin haben sie wegen ihrer schlechten Kletterkünste zwar kaum eine Chance aber alles was irgendwie durchzuknabbern geht, wird irgendwann durchgeknabbert. So ist meine Kolonie, die mittlerweile an einen Freund abgegeben wurde, mehrfach ausgebrochen. Einmal hatte ich einen Schlauch, der mit einem Stopfen verschlossen war. Nach einiger Zeit hatten die Ameisen den Stopfen so weit abgenagt, dass er einfach auf dem Schlauch fiel. Den Schlauch habe ich dann mit einer dicken Schicht Watte sowie einem Klebestreifen am Ende dicht verschlossen. Die nächsten Ausbrüche kamen durch das externe Ytongnest zustande. Auch wenn es einige Zeit dauert - Ytong bekommen sie sowohl trocken als auch angefeuchtet klein. Leider ist das passiert, als ich zwei Tage bei meiner Freundin war. Als ich zurück kam, bildeten bereits einige hundert Tiere eine Ameisenstraße zur Küchenzeile, wo sie meine Brotkrumen abtransportiert haben (Da bin ich nicht mal böse :mrgreen: ) und eine weitere Straße ging in das wenige cm entfernte Terrarium meiner Gottesanbeterin. Dort haben sie die Samen, die ich zur Begrünung erst frisch gesät hatte, abtransportiert. Na ja der Schaden war also sehr gering. Das Loch konnte man schnell mit Silikon schließen (da haben sie schon mehr Probleme durchzukommen, schaffen es aber auch irgendwann) und alle Arbeiterinnen wurden einzeln per Hand eingesammelt. Dem Ganzen folgten dann noch einige kleinere Ausbrüche, die mich dazu veranlassten ein neues Nest zu bauen (Bericht dazu gibt's im AF)
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Colophonius » Samstag 26. April 2014, 12:14

Bei mir kam es (zum Glück) noch zu keinem großen Ausbruch.

Allerdings darf auch ich nicht mehr sagen, dass noch keine Ameise ausgebrochen ist.
Vor ein paar Wochen sind drei Lasius niger aus dem zweiten Becken ausgebrochen, als ich den Deckel zum Füttern abgenommen hatte. Ich habe schlichtweg das Paraffinöl zu lange nicht mehr erneuert, da mit abschließendem Deckel die Gefahr des Ausbruchs gegen Null geht. Aber aus Sicherheitsgründen erneuere ich es jedoch immer wieder.

Bei meinen Messor minor hesperius ist das jedoch fast unnötig.
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Streaker87 » Samstag 26. April 2014, 12:30

Einen echten Ausbruch gab es bei mir auch noch nie.

Bisher sind mir Ameisen nur während der Fütterung entkommen. Dabei sind sie unbemerkt auf meinen Arm oder Ärmel gelaufen, während ich mit der Hand im Becken zugange war.
Irgendwann laufen sie dann meiner Mutter in der Küche entgegen, was bei ihr das schlimmste Szenario aufkommen lässt - ein Leck. ;)

Das schlimmste, was bei mir passiert ist, war ein "Durchbruch".
Eigentlich sollte eine Plexiglasscheibe, die an das Becken geklebt wurde, den Arena- vom Nest-Bereich trennen.
Allerdings haben die Arbeiterinnen es geschafft, den Kleber und vmtl. auch die Silikonwulst in der Ecke des Beckens abzunagen und sind durch ein kleines Loch in den unteren Bereich gelangt.
Das haben sie insgesamt zweimal geschafft, eher der Holzleim das Loch vollständig wieder verschlossen hat. Zwar sitzen sie immer noch in den Ecken und knabbern daran rum, aber bisher ist es ihnen nicht wieder gelungen.

Bei der Aktion sind leider geschätzt 50 Durchbrüchige gestorben.

IMG_2723 klein.jpg
Durchbruch ins Beckeninnerste
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon chrizzy » Samstag 26. April 2014, 14:46

Hallo,

ein Beitrag von mir von 2009, inhaltl. leicht verändert:
(...) Es gab einen großen Lasius niger Ausbruch, die natürlich den Weg ins Formica fusca - Becken gefunden haben...

Ja, was ist Schuld? Ich behaupte, ein Materialfehler. Die Ameisen kamen bei meiner Ameisenfarm durch einen nicht dicht sitzenden Deckel raus. Allerdings habe ich diesen seit Tagen - also seit dem Ende der Winterruhe - nicht abgenommen. Ich habe immer genau kontrolliert, da gab es keine Ausbrüche. Das heißt, er muss wohl unter leichter Spannung gestanden haben und etwas nach oben gerutscht sein. Aber natürlich ist auch immer der Halter schuld, der nicht aufmerksam genug war, diese Möglichkeit nicht mit eingeplant hat, und den Fehler beging, die Tiere mal wieder zu unterschätzen.

Folgendes hat sich vermutlich zugetragen, ich war erst am Ende der Handlung dabei.
Nachdem der Weg nach draußen offen stand, sind die klugen Ameisen wohl gleich auf die Suche nach was auch immer gegangen - gefunden haben sie das Formicarium meiner Formica fusca Kolonie. Dieser Feind war zu nahe, das Nest nur einige cm vom eigenen weg, und musste vernichtet werden. Ich weiß nicht, was der erste Angriffspunkt war - ich vermute stark, das Nest, das scheinbar bombensicher für Formica fusca war, aber die kleineren Lasius niger Arbeiterinnen fanden einen Weg hinein.

Zu meinem und ihrem Glück waren die Formica fusca so "klug", recht bald zu erkennen, dass sie zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen waren (vlt. so um die 70 Arbeiterinnen, gegen einige hundert Lasius niger). Nunja, dann lief wohl das "Sklavenhalterangriff-Notfallprogramm" durch die Köpfe der Tierchen. Zur Erklärung: Formica fusca wird in der Natur häufig von Sklavenhaltern angegriffen, und versucht meist, sich selbst mit möglichst viel Brut möglichst hoch oben und möglichst weit weg in Sicherheit zu bringen. Brut war noch kaum vorhanden, diese wurde auch nicht gerettet.

Die Tiere haben also fluchtartig das Nest verlassen, ich konnte kaum Tote im Nest erkennen.

Ich habe sofort erkannt, was los ist, zuerst ins Nest gesehen - und war mir sicher, das wars für die Kolonie. Dann hab ich die Arena "gecheckt"... oha... moment... zu groß für ne Arbeiterin... das muss die Königin sein!!
Ja, auch sie war so klug sich in Sicherheit zu bringen, und flüchtete gerade vor einer Lasius niger Arbeiterin, die ihr hinterhe lief. Sofort hab ich den Exhaustor, den ich als schon etwas erfahrenerer Halter immer Griffbereit habe, genommen, die Königin eingesaugt und gerettet. Dann habe ich oben, am Rand der Ausbruchsicherung, weitere Tiere entdecken können, die natürlich ebenfalls gerettet worden sind.

Viele Arbeiterinnen waren in Kämpfe verwickelt, teilweise konnten die Formica fusca ihre Kontrahenten abschütteln und sich noch nach oben retten, wo sie dann von mir gerettet wurden. Ich denke ich habe noch ca. 2 dutzend Tiere retten können. Einige haben sich auch am Boden "totgestellt", was wirklich erstaunlich gut geklappt hat. Ein paar heldenhafte Kämpferinnen gab es auch...
Leider war das Formicarium das tödliche Gefängnis für viele Formica fusca. Lasius niger kam rein, Formica fusca nicht raus.

Naja, irgendwann zwischen dem Verfluchen der ewig kleinen Lasius niger und der ewig beschi**enen Farm und meiner eigenen Unachtsamkeit, habe ich dann auch noch einen Schlauch zum einsaugen nicht richtig präpariert und plötzlich 15 Formica fusca Arbeiterinnen ausgespuckt und teilweise verschluckt. Das war der Teil, an dem ich wirklich nah dran war, das Hobby aufzugeben und den ganzen Krempel einfach in den Garten zu kippen... aber ja, intraspezifische Homogenisierung und so, kann man ja auch nicht einfach machen.

Die geretteten Formica fusca habe ich in ein Rg verfrachtet. Wie gesagt, die Königin mit ca. 2 dutzend Tieren. Einige davon aber mit verdrehten Gastern, fehlenden Gliedmaßen oder noch an ihnen hängenden, toten Lasius niger Arbeiterinnen. Zumindest die Königin scheint unverletzt. Ich hoffe, es gibt jetzt nicht noch viel mehr Ausfälle...

Die Arena gleicht einem Schlachtfeld, viele tote auf beiden Seiten.
Ein Detail: Scheinbare Planlosigkeit und mangendes Teamwork auf Seiten der Lasius niger. Die Ameisen gingen nicht im Team vor, wie in der Natur unzählige Male beobachtet (auffäligste Kampfstrategie: Auseinanderziehen des Gegners an den Extremitäten bei zahlenmäßiger Überlegenheit, so kann er sich nicht mehr wehren und wird getötet). Ich konnte ausschließlich Zweikämpfe beobachten, nie haben 2 Lasius niger Arbeiterinnen gemeinsam eine Formica fusca angegriffen. Sie haben sich lediglich alleine an den Extremitäten festgebissen - und im Zweikampf waren sie Formica fusca scheinbar unterlegen und so sind mind. ebenso viele Lasius niger gestroben, wie Formica fusca. Letztere haben dann die körperlich unterlegenen und an ihnen hängenden Lasius niger meist schnell töten können. Sonst hätte ich vermutlich keine Formica fusca retten können.

Wäre es also möglich, dass diese auffälligste der Lasius niger - Kamftaktiken erst erlernt werden muss und nicht angeboren ist? Bisher mussten meine Tiere eigentlich nie gegen einen lebenden Feind kämpfen, hatten also keine Erfahrung.
Oder war es die besondere Formica fusca Fluchtstrategie?


Naja, weiter im Text, ich habe jetzt die Formica fusca Arena, die jetzt mehr ein Friedhof ist, mit der Lasius niger Arena verbunden, und werde sie heute im laufe des Tages von diesen befreien. Das Nest habe ich in den Kühlschrank gestellt, ich werde die Scheibe abtrennen und die trägen Lasius niger Arbeiterinnen dann einfach in die Arena kippen. Den eigentlichen Lasius niger Ytong habe ich ebenfalls abgetrennt, dieser wird in Zukunft den Formica fusca dienen (Platzgründe, der ist kleiner, und jetzt ist die Formica fusca Kolonie auch so klein...).

Die Farm wird fortan in der Arena stehen, also ein internes Nest.

Vogelspinnen, Formica cinerea und die Überleibsel der Formica fusca habe ich erstal in ein anderes Zimmer gebracht, da ich gestern vermutlich nicht mehr alle Lasius niger Arbeitrinnen erwischt habe.
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Barristan » Dienstag 29. April 2014, 21:07

Den größten Ausbruch, den ich erlebt habe, fand bei meiner Polyrhachis dives Kolonie vor einigen Monaten statt.

Als es noch relativ kalt war, lief die Heizung dauerhaft in meinem Zimmer. Die Ameisen sind in einen Karton umgezogen, den ich von einem großen Ameisenhändler bekam und vor der Heizung abgestellt war. Er war voll mit Füllmaterial:
http://www.justpack.de/produkte_neu/pictures/fs4green.jpg

Die Ameisen webten sich dort ein Nest.

Als ich jedoch die Heizung abstellte, sind sie in das beheizte Formicarium zurückgekehrt.
  • 0

Zuletzt geändert von DermitderMeise am Freitag 9. Mai 2014, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: wiss. Schreibweise, eingebundenes Fremdbild -> Texlinkt wg. Urheberrecht
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Ameise1 » Dienstag 29. April 2014, 21:54

Mein erster und bis jetzt einziger richtiger Ausbruch (sonst nur vereinzelt entflohene Ameisen beim füttern oder Handtieren im Formicarium) fand ausgerechnet statt als ich eine Woche im Urlaub war.

Ich kam gerade mit meiner Freundin aus dem Thermalbad und schaute zum ersten mal seit 5 Stunden auf mein Handy. Als ich etwas über 50 Anrufe und einige SMS von meinen Eltern auf dem Handy sah wusste ich schon, dass irgendwas nicht stimmt. :o Schnell meine Mutter zurück gerufen. Sie schilderte mir sehr aufgebracht, dass unzählige Ameisen im ganzen Haus umherlaufen. Das Formicarium stand damals in der 2 Etage und laut meiner Mutter sind sie bis in die Küche im Erdgeschoss "vorgedrungen". Das sind ungefähr 40m Laufweg!!

Zum Glück hat meine Mutter richtig reagiert und meinen Vater erstmal hoch zu den Ameisen geschickt um erstmal zu sehen wo die Ameisen raus kommen. Er hat den Schaden schnell behoben (dazu später mehr) und meine Mutter hat in der zwischenzeit die Ameisen zusammen GEKEHRT und zurück ins Formi geschüttet. :fettgrins:

Wollte die Ameisen eigentlich noch vor dem Urlaub umsiedeln. Hatte schon die 2 neuen Formicarien bereit bin aber leider vor dem Urlaub nicht ganz fertig geworden. Daher mussten sie vorübergehend in ein Provisorium ziehen bis ich wieder vom Urlaub zurück bin. Dies bestand aus 2 Plastikboxen ohne Deckel die mit Talkum gesichert waren. Die Boxen waren über einen Schlauch miteinander verbunden. Gehaust haben sie in einem Externen Gasbeton-Nest.
Und irgendwie habe ich bei einer Schlauchverbindung einen kleinen Spalt vergessen mit Silikon zu verschließen. Als mein Vater gesehen hatte wo die Massen an Ameisen aus und ein gingen hat er dies natürlich schnell nachgeholt.

Selbst als ich dann wieder Zuhause war habe ich noch einige Tage vereinzelt Ameisen im Haus finden können die meine Mutter übersehen hatte.

Man kann sich sicher denken, was ich mir anhören durfte als ich wieder Zuhause war. Aber es wurde dann zum Glück doch nicht ganz so schlimm wie ich es mir zuerst vorgestellt habe.

Edit: Ganz vergessen zu erwähnen das es sich um Formica fusca handelt. Koloniegröße einige Tausend Tiere und 3 Gynen.

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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon fehlfarbe » Mittwoch 30. April 2014, 13:23

Eine weitere Ausbruchsgeschichte handelt von meiner, mittlerweile verstorbenen, Lasius niger Kolonie. Die Ameisen haben in einem 20x30x20cm Alpha Ants Starter Becken mit Glas-Gazedeckel gelebt. Der Deckel war auf der Auflagefläche mit Fensterdichtungsstreifen(?) beklebt, sodass er dicht auf dem Becken saß. Leider kamen durch kleinere Lücken immer wieder Arbeiterinnen durch und haben den Schrank erkundet. Einmal war es über Nacht sogar ein größerer Schub, bei dem auch einzelne Arbeiterinnen in andere Formicarien eingedrungen sind. Eine Notlösung bestand darin, ein Gewicht auf den Deckel zu legen, sodass der Deckel und damit die Dichtungssteifen fest auf das Becken gepresst werden. Hat super funktioniert, sieht aber doof aus. Ich habe später einfach etwas Frischhaltefolie auf den Beckenrand gelegt, die Dichtungsstreifen mit einer Schicht Silikon bedeckt und den Deckel dann über Nacht auf dem Becken gelassen. Dadurch hat sich das Silikon perfekt an die Becken-Deckel Kombination angepasst und nach entfernen der Frischhaltefolie konnte man den Deckel auch ohne Gewicht luftdicht aufsetzen.
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Reber » Freitag 9. Mai 2014, 14:09

Meinen weisellosen Manica rubida ist es offenbar langweilig geworden. Sie haben den Gips oben an der Glasplatte bei einer Nest-Kammer so abgenagt, dass sie bis zur Spalte kommen und sich so einen neuen Ausgang zugelegt. Die Kolonie ist nicht umgezogen aber einzelne Ameisen haben Ausflüge in die Umgebung gemacht.

Der Ausgang besteht wohl schon mehrere Tage, denn bereits am Montag ist mir eine Manica aufgefallen, die auf dem Formicarium von Myrmica cf. rubra, das sich auf der gleichen Ablage befindet, umherspaziert. Um ein Haar wäre sie im falschen Becken gelandet, aber sie schien mir dann doch zu "schlank" und zu "lang". Erst die Wiederholungstäterinnen haben mich stutzig gemacht, denn zuerst hatte ich vermutet, dass mir einzelne Tiere beim Füttern etc. ausgebüxt sind.
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Octi » Freitag 16. Mai 2014, 03:10

Ich habe eben meine halbe Camponotus habereri Kolonie in meinem Zimmer eingesammelt. Die Tiere wohnen ja in einem antsnature Becken, also gibt es keinen Deckel. Und gestern Abend muss ich wohl irgendwie den Messfühler des Thermometers verschoben haben, sodass sie ihn erreichen konnten. Der hängt durch das Loch in der oberen Scheibe ins Becken herab.
Etwa 60 Frauen stolzierten um ihr Becken herum, ein paar Verzweifelte versuchten sogar, in das Becken zurück zu gelangen. Dummerweise haben sie es bei dem falschen versucht. Darin befinden sich meine Pheidole, das wäre nicht so gut ausgegangen. Da habe ich den Rand des Deckels sicherheitshalber auch von oben mit Paraffinöl beschichtet. Zum Glück. :?
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Trailandstreet » Montag 8. September 2014, 11:49

Der Vollständigkeit sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich einen zwar zugegebenermaßen räumlich beschränkten, aber dennoch einen Ausbruch während der zweiten Woche meines Urlaubs hatte.
Wohl aufgrund des fehlenden Gießens meiner Zimmerpflanzen haben sich zwei Blätter eines Veilchens nach unten geneigt und zwar eines in die Myrmica rubra Arena, das andere in die der Formica cunicularia. Beide haben versucht, das Blümchen für sich in Anspruch zu nehmen und es gab dort ein paar Raufereien. Myrmica ist offensichtlich auch ins Formica Becken eingedrungen, was an ein paar Gefallenen zu sehen war. Umgekehrt ist mir nichts aufgefallen.
Lediglich ein paar einzelne Ameisen waren noch auf dem Regal unterwegs, die waren schnell wieder eingesammelt. Aus der Blume raus musste ich den Exhaustor benutzen. Nahe der Wurzeln hatte Formica vor sich einzunisten. Myrmica war lediglich auf den Blättern und Stengeln unterwegs.
Ansonsten hatte ich bisher noch keine größeren Ausbrüche, ausser dass mal eine einzelne Ameise irgendwo den Ausbruchschutz überwinden kann und stiften geht. Das sind meist die Myrmicas.
In letzter Zeit auch ab und zu eine Leptothorax. Sollte wohl Zeit für die Erneuerung sein.
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Alimato » Samstag 25. April 2015, 13:34

Ausbruch

Art: Lasius cf. niger
Anzahl: ein paar hundert Tiere
Zeitraum: Mussen schon über einige Zeit den Weg in die Freiheit gefunden haben.

Vor einigen Wochen hatte ich eine Menge Gerümpel zum Transport in den Keller vorbereitet und das ganze Zeug um die Kommode gestellt auf dem meine Lasius Kolonie ihr zu Hause hat und dann da stehen lassen... die Faulheit hat gesiegt.

Heute sind mir in meinem Bad mehrere Lasius cf. niger Arbeiterinnen aufgefallen, also habe ich mir das Becken mal genauer angesehen und das ganze Gerümpel wieder entfernt und nicht schlecht gestaunt, neben einer Menge Staub und Dreck waren vier größere Friedhöfe zu sehen. Paraffin-Öl stellt wohl keinen wirksamen Schutz mehr dar für eine Kolonie dieser Größe(mehrere Tausend Tiere).
Sie laufen schlicht solange gegen das Öl an bis sie durch kommen, habs heute morgen mal getestet und genau beobachtet. Es dauert nur wenige Stunden bis sie wieder einen Weg gefunden haben.

Zwar hat meine Türsteher Hausfauna einiges Abgefangen aber scheinbar waren die rund 10 Spinnen auch irgendwann mal satt und Tür und Tor waren offen für weitere Erkundungen, nach genauere Suche habe ich vereinzelte Ameisen in der ganzen Wohnung gefunden.

Zwar schließt der Deckel bündig hat aber einen Belüftungsspalt, welcher an der Unterseite mit Öl gesichert ist(wirkungslos). Musste diesen jetzt also auch verschließen.

Hier noch Bilder von ein paar meiner mittlerweile gut genährten Spinnen-Freunde.
1.jpg

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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Reber » Montag 16. März 2020, 16:21

Bei einer ca. fast 1000- köpfigen Lasius cf. niger Kolonie schliesst der Deckel eines Glasformicariums nicht 100%. Wenn er "falsch" aufliegt, können die kleinen Ameisen eine Spalte zwischen Alurahmen und dem Deckglas an der Deckelunterseite ausnützen und ausbrechen, indem sie das Seitenglas überqueren. Natürlich haben die Abeiterinnen sofort die Manica-Kolonie, die sich auf dem selben Gestell befindet entdeckt. Glücklicherweise ist dort der Deckel aber dicht!

Ausbruch Lasius cf niger.JPG
Lasius Arbeiterinnen auf dem Deckel der Manica-Anlage...
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Boro » Dienstag 17. März 2020, 08:48

Hallo Reber!
Das ist gut, dass das Manica-Nest gut abgedichtet ist. Lasius würde sofort angreifen und die Karten für Manica wären dann schlecht. Ich musste vor Jahren den Verlust einer starken Messor structor-Kolonie in einem Terrarium hinnehmen: In der Nacht hatten Lasius emarginatus, die in der Wand meiner Veranda hausten, einen Zugang gefunden bzw. erarbeitet und die gesamte Messor-Kolonie vernichtet.
Im Freien leben Manica und Lasius niger eher selten im gleichen Habitat, aber wenn es zum Kontakt kommt, greifen die kleinen Lasius Arbeiterinnen an.
L.G.
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Reber » Mittwoch 18. März 2020, 12:28

Hallo Boro,
ich habe keinen Zweifel daran, dass die koordiniert vorgehenden, zahlenmässig überlegenen Lasisus-Arbeiterinnen die grossen Konotenameisen im Nu überrant hätten. Schon auf dem Deckel war das Zeichen deutlich: Viele aggressive Lasius auf einem Punkt, mit laufender Verstärkung über eine Ameisenstrasse entlang dem Gestell. Dagegen nur wenige Manica Verteidigerinnen, die unkoordiniert wirkten. Die meisten Manica schienen die Bedrohunhg nicht zu bemerkun und gingen ihrem Tagesgeschäft nach.
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Merkur » Montag 6. April 2020, 09:43

Wieder einmal: Tetramorium bicarinatum

Man kann nicht genügend warnen vor der Haltung dieser Art! Im ACafé ist heute zu lesen, wie ein User "ganz locker" von mehreren Ausbrüchen berichtet.
Ich betrachte es als Glücksfall, dass ihm die prächtig florierende Kolonie dann doch mal eingegangen ist.
Hier im AP kann man über die Suche nach "bicarinatum" Berichte über Befallssituationen aufrufen.

MfG,
Merkur
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Re: Ausbruchs-Thread

Beitragvon Reber » Montag 25. Mai 2020, 11:08

Colobopsis truncata sind wirklich sehr brave Ameisen. Jetzt geben sie erstmals zur Klage Anlass. Sie sind ausgebrochen.
Wobei, das sehr zurückhaltend. Die Arbeiterinnen haben sich seitlich einen kleinen Ausgang ins Holz gefressen. Dieser wird natürlich - wie es sich für Stöpselkopfameisen gehört - seriös von einer Soldatin bewacht bzw. verstopft. Bisher konnte ich nur eine einzige Ausbrecherin ausmachen, der grösste Teil der Aussendienstlerinnen furagiert weiterhin im Formicarium...
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Colobobsis Ausbruch.JPG
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